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Religion Christentum

Christentum Foto: Patrice Kunte Die Serbisch-Orthodoxe Kirche in Hannover ist reich geschmückt – um die Frage der Bilder hat es im Christentum intensive Auseinandersetzungen gegeben
Christinnen und Christen

Weltweit gibt es etwa 2 Milliarden Christinnen und Christen. Das Christentum unterteilt sich in verschiedene Konfessionsfamilien. Zu ihnen zählen vor allem die Familien der östlichorthodoxen und der westlichen Kirchentraditionen. Auch diese beiden großen Kirchentraditionen unterteilen sich noch weiter. Die Orthodoxe Kirche ist in verschiedene Nationalkirchen gegliedert.

In Deutschland gehört die Mehrheit der Christinnen und Christen zu einer Kirche der westlichen Tradition. Dazu zählen die römisch-katholische, die anglikanische Kirche und die Kirchen der Reformation. Auch nach der Reformation im 16. Jahrhundert entstanden neue Kirchen.

Alle christlichen Kirchen teilen den Glauben an Gott, wie er sich gemäß biblischer Überlieferung dem Volk Israel gezeigt hat und wie er für die Völker in Jesus Christus ein Gesicht gewonnen hat. Der Heilige Geist ist ein weiteres Gesicht Gottes. Christinnen und Christen glauben, dass es einen Gott gibt, der sich auf dreierlei Weise zeigt.

Die Bibel als Heilige Schrift ist allen christlichen Konfessionen gemeinsam. Sie besteht aus Altem und Neuem Testament. Das lateinische Wort testamentum bedeutet ›Bund‹. Gemäß der biblischen Tradition schloss Gott einen Bund mit der Menschheit, einen Bund mit dem Volk Israel auf dem Sinai und einen Bund in Jesus Christus, durch den Menschen aus den Völkern Zugang zum Gott Israels fanden und finden.

Zum Alten Testament gehören die fünf Bücher Moses (Tora), die Bücher der Geschichte des Volkes Israel, die Bücher der Profeten und weitere Schriften. Zum Neuen Testament zählen vier Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus, weitere Briefe und das Buch der Offenbarung.

Foto: Inna Rempel / Landeskirche Hannover Die Taufe markiert in allen christlichen Konfessionen den Eintritt ins Christentum

In Niedersachsen leben etwa 5 Millionen Christinnen und Christen. Die meisten von ihnen gehören einer Evangelischlutherischen Landeskirche oder der Evangelisch-reformierten Kirche an.

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit knapp 2,7 Millionen Mitgliedern die größte, die Schaumburg- Lippische die kleinste niedersächsische Landeskirche. Zur Katholischen Kirche gehören etwa 1,1 Millionen Menschen in den Bistümern Hildesheim, Osnabrück, Münster und Fulda. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer christlicher Kirchen bzw. christlicher Gemeinschaften. Zu ihnen gehören z.B. Pfingstkirchen, Quäker sowie verschiedene orthodoxe Kirchen. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche neue christliche Gemeinschaften entstanden.

Die evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen arbeiten in Niedersachsen in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN) zusammen. Im Jahr 2007 haben sie die sogenannte Charta Oecumenica unterzeichnet. In dieser Erklärung verpflichten sie sich unter anderem dazu, Völker und Kulturen zu versöhnen, die Gemeinschaft mit dem Judentum zu vertiefen und Beziehungen zum Islam zu pflegen.

Die Taufe verbindet alle Kirchen und christliche Gemeinschaften miteinander. Sie wird durch das Übergießen des Täuflings mit Wasser oder das Untertauchen im Wasser im Namen des dreieinigen Gottes vollzogen. In der Mitte dieser Säule sehen Sie eine Taufschale, wie sie in vielen Kirchengemeinden üblich ist.